Um den Klimawandel wirksam einzudämmen, hat die Bundesregierung beschlossen, dass Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral werden soll. Ein zentraler Baustein auf diesem Weg ist die Umstellung unserer Wärmeversorgung – denn aktuell entsteht noch ein großer Teil der CO₂-Emissionen durch das Heizen mit Öl oder Gas. Die kommunale Wärmeplanung hilft uns in Frankenthal, die richtigen Schritte zu gehen: Wir analysieren, wie der Wärmebedarf künftig gedeckt werden kann – klimafreundlich, zuverlässig und bezahlbar. Dabei berücksichtigen wir lokale Gegebenheiten, Potenziale für erneuerbare Energien und entwickeln eine Strategie, wie Frankenthal schrittweise unabhängig von fossilen Energien wird.
Die kommunale Wärmeplanung ist eine Art „Fahrplan“ für die klimafreundliche Wärmeversorgung unserer Stadt. Sie zeigt auf, wie der heutige Wärmebedarf gedeckt wird, welche alternativen Energiequellen zur Verfügung stehen und welche Gebiete sich möglicherweise für Fernwärme eignen. Der Plan umfasst vier Schritte:
Ziel ist es, für Frankenthal eine langfristige und verlässliche Perspektive zu schaffen – mit Lösungen, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sind
Die Stadt Frankenthal ist gesetzlich verpflichtet, bis 30. Juni 2028 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Wir als Stadtwerk arbeiten bereits einige Zeit intensiv an den Planungen und unterstützen die Stadt mit unserem Wissen, damit möglichst frühzeitig Klarheit und Planungssicherheit für alle entsteht.
Die kommunale Wärmeplanung zeigt auf, welche klimafreundlichen Lösungen in Ihrer Nachbarschaft künftig möglich oder besonders sinnvoll sind – zum Beispiel der Anschluss an ein Wärmenetz (Fernwärme) oder der Einsatz einer Wärmepumpe. Sie dient Ihnen als Orientierung, wenn Sie über die Modernisierung Ihrer Heizungsanlage nachdenken oder in ein neues Heizsystem investieren möchten. Wichtig: Niemand muss sofort handeln. Die Planung gibt einen Ausblick, keine Verpflichtung zur direkten Umsetzung. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Optionen für Ihr Gebäude in Frage kommen oder welche Fördermöglichkeiten bestehen, können Sie sich gerne an unsere Energieberatung wenden: energieberatung@stw-frankenthal.de
Nein. Bestehende Heizungen dürfen grundsätzlich weiter genutzt und auch repariert werden. Es gibt allerdings gesetzliche Vorgaben, wenn z. B. eine Heizung älter als 30 Jahre ist, ein Eigentümerwechsel stattfindet oder ein Neubau geplant wird. Für viele Situationen gelten Übergangsfristen. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Schornsteinfeger oder lassen Sie sich durch die Stadtwerke oder Verbraucherzentrale beraten.
Das GEG legt fest, dass künftig neue Heizungen mindestens zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Diese Regelung tritt jedoch nicht überall sofort in Kraft. Für Frankenthal gilt: Erst nach Veröffentlichung des kommunalen Wärmeplans, spätestens aber ab 1. Juli 2028, müssen neue Heizungen diesen Anteil erfüllen. Bestehende Anlagen sind nicht betroffen.
Beide Gesetze greifen ineinander und legen gemeinsam die Grundlage für die Wärmewende in Deutschland – und damit auch in Frankenthal.
Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) verpflichtet Städte wie Frankenthal, bis spätestens 30. Juni 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Darin wird ermittelt, wo in der Stadt zukünftig z. B. Fernwärme ausgebaut wird oder welche anderen klimafreundlichen Lösungen sinnvoll sind.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt, wie neue Heizungen ausgestaltet sein müssen. Es schreibt vor, dass neu eingebaute Heizungen mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen müssen. Der Zeitpunkt, ab dem diese Regel greift, ist direkt an die Wärmeplanung geknüpft:
Was bedeutet das konkret?
Solange der kommunale Wärmeplan noch nicht veröffentlicht ist, gelten Übergangsregelungen. Sobald die Planung vorliegt, können für bestimmte Gebiete – z. B. künftige Fernwärmeausbaugebiete – klare Vorgaben gemacht werden, welche Heizsysteme dort künftig zulässig oder förderfähig sind.
Für Sie als Bürgerin oder Bürger bedeutet das:
Die kommunale Wärmeplanung bringt Planungssicherheit – und das GEG setzt die Rahmenbedingungen für künftige Investitionen in Ihre Heizung.
Für Neubauten in neuen Baugebieten gilt die 65 %-Regel bereits seit dem 1. Januar 2024. Für Gebäude in Baulücken oder im Bestand gelten längere Übergangsfristen – bis ein Wärmeplan vorliegt. Auch hier gilt: Der Plan schafft Klarheit und hilft bei der Wahl eines zukunftssicheren Heizsystems.
Folgende Systeme erfüllen die Anforderungen an erneuerbare, klimafreundliche Wärmeversorgung:
Ja – es gibt attraktive staatliche Förderprogramme (z. B. über die Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG), die den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme finanziell unterstützen. Die Verbraucherzentrale sowie die Energieberatung der Stadtwerke Frankenthal helfen Ihnen gerne weiter und prüfen, welche Förderung in Ihrem Fall möglich ist.
Die Stadtwerke Frankenthal planen aktuell den schrittweisen Aufbau eines Fernwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Wärme aus der Kläranlage der BASF. Ziel ist es, möglichst viele Haushalte und Betriebe in Frankenthal zuverlässig, klimafreundlich und bezahlbar mit Wärme zu versorgen.
Im Rahmen unserer eigenen Machbarkeitsstudie haben wir inzwischen zwei Zielgebiete identifiziert, in denen der Ausbau konkret untersucht und vorbereitet wird. Die Planung ist jedoch vorerst unverbindlich. Auf unserer interaktiven Karte können Sie sehen, welche Gebiete dafür in Frage kommen.
Für diese beiden Bereiche prüfen wir derzeit die Machbarkeit und die genaue Trassenplanung. Da es viele offene Fragen gibt, wie zum Beispiel den detaillierten Netzausbau, die Erschließung der Wärmequelle und die Finanzierung, wird es noch etwas dauern, bis wir die konkreten Details und die endgültige Planung nennen können.
Wenn Sie in einem der genannten Gebiete wohnen oder Eigentümerin bzw. Eigentümer sind, freuen wir uns über Ihr Interesse an einem möglichen Anschluss.
Jede Interessenbekundung hilft uns im aktuellen Planungsprozess, den Ausbau zielgerichtet und wirtschaftlich sinnvoll zu planen.
Als Stadtwerke Frankenthal stehen wir Ihnen dabei jederzeit beratend zur Seite – wir gestalten die Wärmewende vor Ort gemeinsam mit Ihnen!
Die genauen Kosten hängen von vielen Faktoren ab – z. B. der Entfernung zum Hauptleitungsnetz und der baulichen Situation vor Ort. Generell setzen sich die Kosten zusammen aus:
Die Stadtwerke informieren Sie individuell, sobald ein Anschluss möglich ist – mit einem klaren, verständlichen Preisangebot.
Wir setzen für Frankenthal den Fokus auf die Nutzung der Abwärme aus der BASF-Kläranlage. Die BASF-Kläranlage in Frankenthal ist die größte Industriekläranlage Deutschlands und reinigt jährlich etwa 90 Mio. m³ Produktionsabwässer (plus 20 Mio. m³ kommunale Abwässer) – das entspricht dem Abwasser von etwa drei Millionen Menschen. Dadurch ergibt sich ein enormes Potenzial für Wärmegewinnung. Geplant ist der Einsatz einer Großwärmepumpe mit 50 MW Leistung, die die industrielle Abwärme in Fernwärme umwandelt. Damit könnten rund 18.000 Haushalte in Frankenthal und Ludwigshafen mit klimaneutraler Wärme versorgt werden.
Ein verstärkter Einsatz strombasierter Heizsysteme stellt neue Anforderungen an unsere Stromnetze. Die Stadtwerke Frankenthal arbeiten bereits heute daran, das Netz für die Zukunft fit zu machen – mit gezielten Investitionen und smarter Netzplanung.
Unser Team der Stadtwerke Frankenthal berät Sie gern zu allen Fragen rund um:
Schreiben Sie uns einfach an: energieberatung@stw-frankenthal.de
Auch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz oder Ihre Bezirksschornsteinfegerin / Ihr Bezirksschornsteinfeger sind gute Ansprechpartner.
Weitere Informationen zum Wärmenetzausbau für Frankenthal finden Sie auf der Webseite der Stadtwerke Frankenthal.